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1. Abth. 1 - S. 529

1830 - Hannover : Hahn
Einleitung- 529 bereien. Der Seehandel Schwedens ist bei dem großen Reichthume und Mangel unentbehrlicher Produkte sehr bedeutend; allein an Me» tallen führt es jährlich für 4 Mill. Rthlr. aus. Stockholm und Gothenburg sind bei Weitem die wichtigsten Handelsplätze. Die Gr., = beinahe 2,950,000, sind fast alle Schweden, Germani» schen Stammes, nur in N. sind einige Tausend Lappen und hin und wieder Finnländische Colonisten, alle, bis auf 850juden und einige Hundert Katholiken, Lutheraner, die allein volle bür- gerliche Rechte haben, unter einem Erzbischöfe und 11 Bischöfen. Fremde Juden werden nicht zugelassen. Für Bildung ist sehr gesorgt, und Schweden hat in den meisten Wissenschaften ausgezeichnete Män- ner hervorgebracht. Es giebt zwei stark besuchte Universitäten, und an gelehrten Gesellschaften, Schulen und andere wissenschaftlichen Anstalten fehlt es nicht; Volksbildung ist aber nicht so verbreitet, wie in Deutsch- land. Die Einw. sind Nachkommen der alten Normänner, die unter Häuptlingen (Jarls) und Königen standen, und sich durch ihre Raub- züge vom Ix. bis Xl. Jahrh. an allen Küsten Europa's furchtbar machten. Die beiden Hauptreiche Gothland und Schweden wur- den endlich 1250 unter den Fvlkungen vereinigt. Finnland und die S. Provinzen wurden dazu erworben. Es bildete sich ein privile- girter Adel, aber das Lehnssystem ist nie eingeführt; Jeder blieb freier Grundbesitzer. Die Macht des Königs war durch den Adel sehr be- schränkt, und Schweden war ein Wahlreich. Margaretha von Dänemark vereinigte die drei Nordischen Staaten durch die Kal- ma rische Union 1397. Daraus gingen Kriege und bürgerliche Un- ruhen hervor, und Christians Ii. Härte brachte das Land zur offe- nen Empörung. Gustav Wasa ward 1521 zum Reichsvorsteher gewählt, erhielt 1523 die Königs kröne und erwarb seinem Reiche Unabhängigkeit. Ihm wurde 1544 die Krone erblich übertragen. Unter seinen Nachfolgern sind die beiden Helden Gustav Adolf i 1632 und Karl Xii. -j-1718 die berühmtesten. Mit Karlx. kam 1654 das Haus Pfalz Zweibrücken, mit Adolffriedrich 1751 das Haus Holstein Gottorp auf den Thron. Immer mehr wurde die königl. Macht geschmälert bis Gustav Iii. kräftig die Reichsstände beschränkte 1772. Er fiel deshalb als Opfer einer Verschwörung 1792; sein Sohn Gustav Iv. ward für sich und sogar für seine Nach- kommen des Thrones verlustig erklärt (1809, 13. März) und Gu» stav'ö lll. kinderloser Bruder bestieg als Karl Xiii. den Thron (f-1818). Schon 1810 wählte der Reichstag den Französischen Marschall, Prinzen v. Ponte Corvo (Bernadotte) zum Thronfolger, und die- ser regiert seit 1818 als Karl Johann Xiv., geb. in Pau in S. Frankreich 1764. Schweden hatte sich durch Eroberungen in frü- heren Zeiten sehr vergrößert, aber schon 1719 ward Bremen und Verden an Kurbraunschweig, 1720 ein Theil von Pommern an Preußen, 1721 Livland, Ehstland, Jngermannland und ein Theil von Finnland, 1809 aber letztere Provinz ganz an Rußland, 1814 das übrige Pommern an Dänemark abgetreten, dafür aber 1814 ganz Norwegen mit Schweden unter einem Könige, jedoch nicht zu einem Reiche, vereinigt. Sehr ausgedehnt ist die Macht der Volger's Handb. d. Geograph. 2te Aust. Zh

2. Abth. 1 - S. 515

1830 - Hannover : Hahn
Einleitung. 515 den, auf keiner besonder« Stufe, nur die Hauptstadt und einige an- dere Städte haben Fabriken, welche ausgezeichnete Spitzen und le- derne Handschuhe, außerdem manche andere Artikel, Leinen, Se- geltuch, Rüböl, Fayence, Zucker. Moll- u. a. Maaren, aber keine von besonderer Wichtigkeit liefern; sehr bedeutend ist aber der Seehandel, der durch die Lage des Landes und durch mehre Colonien in anderen Erdtheilen befördert wird.—• Dänemark, im X. Jahrhundert eine Zeit lang dem Deutschen Könige Ottol. unterworfen, eroberte unter Kan ut dem Großen sogar England und Schottland <10l6) und Norwegen (1030), jedoch nach kurzer Zeit gingen diese Länder wieder verloren, bis die Königin Margarethe 1397 durch die Kalmarische Union Dänemark, Schweden und Norwegen vereinigte. Da 1448 die alte Dynastie der Skioldunger ganz ausgestorben war, so wählten die Reichsstände den Grafen Christian von Oldenburg (11481) zum Könige, unter dessen Nachfolger, Christian Ii., (1523) der größte Theil Schwedens verloren ging. Mit Friedrich!, kam das verwandte Haus Holstein auf den Thron (1523). Sehr beschränkt war die Macht des Königs; allein nachdem in den Friedensschlüssen zu Brömsebro (1645), zu Roschild (1658) und zu Kopenhagen (1659) alle bisher in S.schweden besessenen Provinzen Gothland, Schonen. Herjedalen, ja sogar Drontheim an Schweden ver- loren gegangen waren, wurde dem Könige Friedrich Iii. die unum- schränkte noch fortdauernde Gewalt gegeben und die Macht des Adels völlig gebrochen. Das Herzogth. Oldenburg wurde 1667, Schles- wig 1720 erworben, für ersteres aber 1773 Holstein eingetauscht. Der Kieler Friede 1814 raubte dem Staate Norwegen, wofür es Schwedisch Pommern und dafür 1816 durch Tausch Lauenburg er- hielt. Holstein und Lauenburg gehören seit 1815 zum Deutschen ' Bunde. Der König, Friedrich Vi., geb. 1768, regiert seit 1808. Stände sind nur in Schleswig und in den Deutschen Provinzen, jedoch seit 1700 ohne Thätigkeit.— Die höchste Reichsbehörde ist der Ge- heime Staatsrath, unter welchem zwei Kanzleien (Justiz-und Verwaltungsbehörden), das Generalzoll-, Kammer- und Com- merzcollegium, die Generalcommissariats- und Admi- ralitätscollegien stehen. Der oberste Gerichtshof ist das höchste Gericht, unter dem die Obergerichte, Land- und Hofgerichte, die Kreißobergerichte, Ämter und Stadtgerichte stehen. I. Stift Seeland — 175 Q. M. 448,000 E. Es begreift 7 Ämter auf folgenden Inseln: 1) Seeland — 127 Q. M. 398,000 E. Es ist durch den Sund von Schweden, durch den Großen Belt von Fünen getrennt; ein fast ganz ebenes Land, nur an den So. Küstenstrichen von Kalkfelsen eingefchlossen; der mittlere und südl. Theil ist sehr fruchtbar, in N. aber sind mehre sandige Distrikte; die Waldung ist in einigen Gegenden be- deutend. In N. ist der tiefe Meerbusen Isefiord; unter den unbedeu- tenden Flüssen ist die Susaue in S. der größte; unter mehren Landfeen sind der Arre, fast 2m.lang, und der Tüssee die ansehnlichsten. — f Ko- penhagen*) am Sunde, der aber hier 3m. breit ist, zum Theil auf der *) Die mit einem f bezeichneten Örter find Amtssitze. 33*

3. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 139

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vit. Deutschland. 139 zählige Kirchen und Klöster verwüstet (der schwache Wenzel starb vor Schreck beim Beginn dieser Unruhen 1419), sondern auch die Heere Sigis Nlunds, welcher die Krone behaupten wollte, und später die Heere der zum Kreuzzuge gegen die Hnssiten aufgebotenen Deutschen überall geschlagen; und mit unmenschlicher Grausamkeit verwüsteten Ziska und sein Nachfolger Procop ins der G es ch orne (weil er Geistlicher gewesen) die angren- zenden Länder, besonders Sachsen, die Lausitz und Schlesien. Als aber die Hnssiten, unter sich selbst uneins geworden, sich in Calixtiner, die milderen, welche nur den Gebrauch des Kelches verlangten, und Tabo- fiten, von der von ihnen angelegten Festung Tabor so genannt, die wil- deren und grausameren, theilten, da gelang es endlich der Baseler Kirchen- versammlung, 1431—48, gegen Gestattung des Kelches die Calixtiner zu Es kam 1433 zu einem Vergleiche, die- Prager Compactaten, gewinnen. welche auch Sigismund beschwor, doch wenig hielt. Besitz Böhmens gelangen zu können, starb mit Ohne zum ruhigen ihm 1437 das luxem- burgische Haus ans, und die deutsche Krone ging für immer an das Haus Oesterreich über. Die zum ferneren Widerstand allzusehr geschwächten Taboriten bildeten sich in der Folge zu der durch Reinheit der Lehre und der Sitten ehrwürdigen niährischen Brüdergemeinde aus. Sigismunds Nachfolger Albrecht Ii., 1437 Hülse des Baseler Conciliu wanken, wie er die löbliche Zeit und Ruhe im Innern herzustellen; und unter der langen Regierung seines Nachfolgers Friedrichs Iii., 1439—93, ging auch das wenige Gute noch verloren, welches Albrecht begonnen. Unthätig und schwach, räumte Friedrich dem Papst Alles ein, was dieser wünschte, kündigte der Baseler Kirchen- versammlung, die viel Heilsames im Sinne hatte, seinen Schutz auf und zwang sie, erst sich nach Lausanne zu begeben und bald darauf, sich gänzlich auszulösen. Ebensowenig vermochte er sein Ansehen bei den Nachbarn und iin Innern zu behaupten. Die Wuth der Befehdungen stieg unter ihm zu eineni zuvor nie gekannten, wahrhaft lächerlichen Uebermaße, sc daß Dienst- boten und Köche einander, auch wohl gar Herren und Rittern Fehde am sagten, und Ritter und Städte zu ihrem Schutze und zur Handhabung der Ordnung eigene Bündnisse schließen mußten. Böhmen und Ungarn, jenes unter dem wackeren Podiebrad, dieses unter Matthias Corvinus, trotzten ihm »ul barten nur feine Ohnmacht, und offen 1453 selbst die 1453 erfolgte Einnahme Konstantinopels durch die Türken vermochte nicht, ihn zu kräftigen Maß- regeln gegen dies aufsteigende furchtbare Ungewitter aufzuregen. Friedrich ganz unähnlich war sein ritterlicher und Maximilian I., 1493—1519. welcher daber auch schon > gebildeter Sohn Kurfürsten 1486 zum römischen König, d. h. zum Nachfolger seines Vaters erwählt worden. Mit ihm beginnt eine durch viele zusammentreffende Ereignisse herbeigeführte ganz neue Zeit für Deutschland: er war es, welcher durch seine Heirath mit Maria, Erbin von Burgund, mw durch die seinem Hause erworbene Aussicht aus die nahe Erbschaft Ungarns und Böhmens das Haus Oesterreich dem Gipfel seiner Macht nahe brachte; auch verdankt ihm Teutschland mehrere der wohühätigsten Einrichtungen. Unter ihin ward

4. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 146

1869 - Braunschweig : Schwetschke
146 A. Europa. drang der Graf von Thurn an der Spitze vieler Landlente auf das Schloß zu Prag und ließ^ die verhaßten kaiserlichen Räthe zum Fenster hinaus- werfen. Matthias starb 1619 bald nach dem Ansauge dieser Unruhen, und sein schon als König von Böhmen anerkannter Vetter Ferdinand Ii., 1619—37, brachte die Kriegsstamme völlig zum Ausbruch. Von Jesuiten erzogen und als eifriger Feind der Protestanten schon bekannt, war der Gedanke, ihn zum König zu haben, den Böhmen unerträglich. Sie er klärten daher seine Wahl für nichtig und boten ihre Krone dem Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz an, welcher, durch den Ehrgeiz seiner Gemahlin, einer Tochter Jakobs I. von England, gereizt, sie mit Freuden annahm. Der Augenblick schien günstig; Schlesien machte gemeinschaftliche Sache mit Böhmen, und auch in den übrigen österreichischen Provinzen loderte die Flamme des Aufruhrs; aber Ferdinands unleugbare Festigkeit und Muth und die Talente seiner Feldherren gaben ihin bald das entschiedenste Ueber gewicht. Friedrich selbst, unfähig in so schwierigen Zeiten zu herrschen, von seinem Schwiegervater und, weil er reformirt war, auch von den deutschen Protestanten verlassen, ward 1620 am Weißen Berge bei Prag durch Maximilian von Baiern geschlagen und verließ seine Staaten, ohne einen neuen Versuch zu ihrer Rettung zu machen. Mit schauderhafter Grausamkeit besteckte Ferdinand seinen Sieg in Böhmen, die edelsten Häupter fielen unter dem Henkersbeile und 30,000 Familien wurden vertrieben; Friedrich ward geächtet, seine Länder von den kaiserlichen Heeren besetzt und das ganze südliche Deutschland leicht unterworfen. Alle Protestanten zitterten und wendeten ihre Blicke auf Christian I V. von Dänemark, welcher zu ihrer Rettung herbeieilte. Aber auch dieser ward von Tillh, dem Feld- herrn Maximilians, und Wallenstein, dem des Kaisers, zuerst von dem letzteren bei Dessau und dann von Tillh bei Lutter am Barenberge 1626 so gänzlich geschlagen, daß die Feinde ihn bis in das Herz seiner eigenen Staaten verfolgten. Trunken von Glück enthüllte nun Ferdinand nngescheut seine despotischen Absichten. Die Herzöge von Meklenburg, Christians Verbündete, wurden, ohne Rücksicht auf die Fürsprache ihres Verwandten Gustav Adolph von Schweden, vertrieben, geächtet und ihre Länder dem Wallenstein, mit dem Titel eines Admirals der Ostsee, verliehen. Rur Stralsund mit einer dänischen und später durch Schweden verstärkten Be- satzung hielt den siegreichen Walleustein auf. Bald daraus, um die Prote- stanten völlig zu vernichten, erschien 1629 das berüchtigte Restitutions-Edict, wodurch ihnen aufgegeben wurde, alle seit der Reforniation eingezogenen geistlichen Güter und Länder wieder herauszugeben. Selbst die katholischen Fürsten erschraken vor diesen Forderungen und zitterten für ihre Freiheit. Die vereinten Klagen aber aller deutschen Fürsten bewirkten nur einen Auf- schub dieser unerhörten Maßregel und die Entlassung Wallensteins, welcher sich durch seinen unerträglichen Stolz, seine Verschwendung und die bei- spiellosen Verheerungen, welche er seinen Truppen erlaubte, allgemein ver haßt gemacht hatte. Dennoch wäre es um die Freiheit der Protestanten geschehen gewesen, wenn nicht endlich der Retter erschienen. Gustav Adolph, König von Schweden, entstammt von Eifer für seine Protestant!- schen Brüder und durch mancherlei schnöde Behandlung von Seiten Oester- reichs aereut. landete am 25. Juni 1630 mit einem kleinen Heere von

5. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 147

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vis. Deutschland. 147 .000 nachr der kleinen Insel Rüden vor Anker gelegen, von wo aus er sich bald Pom merns bemächtigte. Seine Hoffnung auf mächtigen Beistand der protestan I / L/ |f Eifersucht gegen den schwe kaiserlichen Macht Brandenburg und Sachsen, zurück. Mit gewafsneter Hand mußte er von dem schwachen Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg die Einräumung Spandaus und Küstrins zu seiner Sicherheit erzwingen, und erst die äußerste Roth konnte den kleinlich eifersüchtigen Johann Georg von Sachsen bewe- gen, ihm Wittenberg zu öffnen und sich mit ihm zu verbinden. Ueber diese Verzögerungen gewann Tillh Zeit, am 10. Mai 1631 Magdeburg, welches er schon lange belagerte, durch verstellten Abzug zu überrumpeln und mit viehischer gingen der Wuth der Kaiserlichen. verschont sich nämlichen Jahre schlug Gustav Adolph deu me be- siegten Tilly gänzlich bei Leipzig und verfolgte ihn dlirch Franken und Lech Von der äußersten Roch bedrängt, mußte Ferdinand den Beistand Wallensteins er- bitten, und erhielt ihn nur gegen so ausgedehnte Vollmachten, wie sie wohl nicht leicht jemals ein Feldherr von seinem Fürsten erlangte. Wallensteins Name schuf dem Kaiser ein Heer, womit er anfänglich nur die Fortschritte des Siegers aufhiett, dann aber nach dem wehrlosen Sachsen verwüstend aufbrach. Hier kam es am 6. November 1632 zu jener Schlacht bei Lützen, in welcher der edle Held Gustav Adolph zwar fiel, seine erbitterten Schwe- den aber unter Bernhard von Weimar nicht allein über Wallenstein, sondern gegen Abend auch noch über den herbeigeeilten Pappenheim den vollständigsten Sieg davon trugen. Gustav Adolph hinterließ zwar nur eine 6 Jahr alte Tochter, Christine; aber der große Geist seines wesers Orenstierna, und Talente Kanzlers Reichsver erer m Gustavs bildeter Feldherren, unter welchen Bernhard von Weimar und Gustav Horn später vorzüglich Banner- land seinen Verlust. Wallenstein Torsleuson hervorleuchteten, ersetzten Deutsch begren en zweideutiges Benehmen un Ehrgeiz dem kaiserlichen Hofe verdächttg waren, wurde Folge 1634 Sohn, in siegte 1634 in der mö W^^Wacb s c n benutzte diesen Zeitpunkt, um 1635 schließen. Immer verwor-rener Anstiften er Ferdinand ischen Schlacht längst eifersüchtig mten ermordet , übernahm Ferdinands Commando Rördlingen über > Fortschritte W Krieges; Oeslerreicher dem gräßlicher ward nun Schwe- Schweden, er Frieden zu Gewühl großen zusammenhängenden allen Provinzen Deutschlands herum trieben Schweden schändliche Polittk Frankreichs, von Richelieu geleitet, schürte durch kärgliche Hülfe Proteslamen reichte Ferdinands Wuth 7. dem Krieges immer Ferdinand Reue 165 obgleich dieser etwas gemäßigtere Gesinnungen zeigte, änderte nichts an folgte traurigen Lage Deutschlands Meinung mehr allein die politischen oder religiösen sondern unaussprechliche Elend führte Tausende

6. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 148

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Europa Kwer wenigstens Unterhalt nach den, Elsaß, von Schlesien Beute fanden Böhmen an Unterschied Von Meklenburg Rhein trieben sich die Heere bald siegend, bald besiegt umher, schon mußten mehrere Provinzen vermieden oder in stürmischer Eile durch- schritten werden, weil sie, zu völligen Wüsten geworden, selbst dem Soldaten keine Nahrungsmittel mehr darboten. Auch der edle Bernhard von Wei mar, welcher mit französischer Hülse das ihm verheißene Elsaß erobert hatte, starb 1639 nach der allgemeinen Meinung' an Gift, welches Frankreich ihm gemischt hatte. Die Siege Torstenson's und Wrangel's 1643 und die Ein- nahme von Prag durch den schwedischen General Königsmark 1648 führten endlich den lange ersehnten Frieden herbei. Schon seit 7 Jahren hatte man davon geredet, und seit 1642 saßen Gesandte des Kaisers, der Prote- stanten und Schweden zu Osnabrück, und des Kaisers und Frankreichs zu Münster; aber das abwechselnde Kriegsglück hatte bisher die Forderungen bald gesteigert, bald gemäßigt, und erst die letzten Siege der Schweden ver- mochten Ferdinand, dem damals kein Heer mehr übrig blieb, ernstlich an den Frieden zu denken, welcher anr 24. October 1648 unterzeichnet und unter dem Namen des westphälischen bekannt ist. Wie der Krieg, so war auch dieser Friede höchst verderblich für Deutschland und nur als die traurige Frucht der äußersten Noth und gänzlichen Erschöpfung zu betrachten. Deutschland verlor dadurch für immer das herrliche Elsaß und die drei lothringischen Bisthümer Metz, Toul und Verdun, welche an Frankreich für seine arglistige Hülfe abgetreten wurden. Schlimmer als dieser Verlust war die nun als gesetzlich anerkannte Einmischung Frankreichs in die deut- schen Angelegenheiten. Auch das schwache Band der Erinnerung, welches die Schweiz noch an das Reich knüpfte, ward nun gänzlich zerrissen. Schweden erhielt als Entschädigung für seine Anstrengungen den besten Theil von Pommern, die Stadt Wismar, die ehemaligen Bisthümer Bre- men und Verden und eine bedeutende Geldsumme. Brandenburg, welchem nach alten Verträgen ganz Pommern, dessen Herzöge ausgestorben, hätte zufallen müssen, ward durch Magdeburg und Halberstadt entschädigt. Auch die Unabhängigkeit Hollands ward jetzt erst von Spanien feierlich anerkannt. Für die innere Ruhe ward insofern gesorgt, daß die völlige Freiheit der Lutheraner sowohl als der Reformirten anerkannt und ihre Rechte sowie die der Katholiken genau bestimmt wurden. Dagegen aber war auch nun das Reich mehr als je in sich zerfallen, die Kaiserwürde zu einem leeren Titel herabgesunken und das Reich, wehrlos und ohnmächtig nach außen, dem verderblichen Einfluß fremder Politik mehr als je preisgegeben. Ver- schwunden war der alte allgemeine kriegerische Sinn, und stehende Heere, den kleineren Fürsten unerschwinglich und selbst den größeren eine drückende Last, halfen auch' die letzte Spur der Freiheit unterdrücken. Seitdein herrschte in Europa, vorzüglich aber in Deutschland, jener rohe, starre und gesinnungslose Soldatensinn, welcher einen Theil des Volkes zu seelenlosen Maschinen herabwürdigt, um die größere wehrlos -und unkriegerisch ge wordene Menge ungestraft zu unterdrücken. — Dennoch war der 30-jährige Krieg, bei allem Unheil, welches er über Deutschland brachte, bis auf unsere Tage der letzte Krieg, »voran Volk und Gesinnung Theil nehmen konnten. Seitdem bis zum Jahre 1813 waren alle Kriege in Deutschland, wie

7. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 151

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 151 Maria Theresia'« Gemahl Franz I., Herzog von Toscana, aus dem Hause Lothringen ward zum Kaiser gewählt. Tief empfand Oesterreich den Ver- lust Schlesiens, und ein furchtbares Bündniß von Oester-reich, Rußland, Frankreich, an welche später sich noch Schweden und das Reich anschlossen, asch Friedrich die ganze sächsische Armee gefangen nahm. Dies war der Anfang des siebenjährigen Krieges, 1756 welchem Friedrichs schütterlicher Muth mit äußerst geringen Kräften einer ungeheuren Uebermacht im Ganzen siegreich die Wage hielt und sich bei einzelnen Unfällen, die ihn trafen, gerade in seiner vollsten Größe zeigten. Das thatenreichste Jahr den Feldherrnruhm Friedrichs. Schlacht für (6. Mai), geschlagen in der bei Collin (18. Juni), muß er Böhmen räumen; die Russen überschwemmen ganz Preußen, die Oesterreicher erobern Schlesien und streifen bis Berlin; dennoch aber siegte Friedrich (6. Novbr.) bei Roßbach über die Franzosen, eilt nach Schlesien, vernichtet eine öster- reichische Armee bei Leuthen (5. Decbr.) und hat am Ende des Jahres ganz Schlesien mit Ausnahme einiger Festungen wiedererobert. Minder glänzend sind die folgenden Jahre; die Russen werden zwar bei Zorndorf 1758 ge- schlagen, siegen aber im folgenden Jahre bei Kunersdorf. Mehrere andere Unfälle hatten Friedrich geschwächt; die Schlacht bei Liegnitz und der große Sieg bei Torgau 1760 gaben ihm in Schlesien und Sachsen das Ueber- gewicht wieder; doch wäre er bei gänzlicher Erschöpfung seiner Kräfte und bei ausbleibenden Hülfsgeldern Englands wohl endlich unterlegen, wenn ihn nicht 1762 der Tod seiner erbitterten Feindin Elisabeth von Rußland ge- rettet hätte. Matter ward nun der Krieg von Allen geführt, und der Hn- bertsburger Friede endigte 1763 den großen Kampf, ohne daß Friedrich auch nur das Geringste von seinen Staaten eingebüßt hätte. Dies Empor- kommen Preußens trug wesentlich zur Zerstörung der alten Reichsverhält- nisse bei. — Seinem Vater folgte Joseph Ii. aus dem Kaiserthron 1765, voll Bewunderung der Größe Friedrichs und mit dem Wunsche, gleich ihm der Schöpfer einer neuen Zeit für seine Staaten zu werden; doch behielt Maria Theresia bis zu ihrem Tode 1780 die Regierung ihrer Länder. Die erste Theilung Polens, 1772, in welcher Preußen Westpreußen, doch ohne Danzig und Thoru, und später den Netzedistrict, Oesterreich einen Theil von Galizien, und Rußland bedeutende Provinzen erwarb, sowie der baier- sche Krieg, 1778—79, in welchem Friedrich noch einmal zur Vertheidigung Baierns gegen Oesterreich die Waffen ergriff, störten im Ganzen nicht die Ruhe Deutschlands. Nach dem Tode Maria Theresia's griff Joseph das Werk der Verbesserung in seinen Staaten mit redlichem, aber allzu raschem Eifer an. Er erbitterte die Geistlichkeit durch Aufhebung vieler Klöster und andere Neuerungen, die Ungarn durch gewaltsame Einführung der deutschen Sprache, vorzüglich aber die Niederländer, welche sowohl aus ihre religiösen Einrichtungen als auf ihre bürgerlichen Freiheiten höchst eifersüchtig waren. Ein unglücklich geführter Türkenkrieg vollendete das Mißvergnügen, und als Joseph im Februar 1790 unerwartet starb, hinterließ er seinen Bruder . - - _ ___________ ' mm • Y f • » Herzog schwierigsten

8. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 194

1869 - Braunschweig : Schwetschke
194 A. Europa. geblich belagert, und nur erst, als ihr tapferer Commandant Heyden dem Hunger unterlag, ging sie 1760 an die Russen über. Ebenso hartnäckig, aber glücklicher ward sie 1807 gegen die Franzosen vertheidigt; Schill und Gneisenau legten hier den ersten Grund zu ihrem Ruhme, und die Bürger, von dem 70-jährigen Nettelbeck angeführt, der auch die friiheren Belage- rungen erlebt hatte, theilten alle Anstrengungen und Gefahren der Be- satzung; Kolberg ward nicht übergeben, obgleich die meisten Außenwerte vom Feinde schon erobert waren. Bei Kolberg befindet sich eine nicht un- bedeutende Saline, die etwa 60,000 Etnr. Salz jährlich liefen, und ein See- bad. •— Köslin, am Fnße des sandigen Gollenberges und 1 M. von der Ostsee, mit 12,840 Einw. Auf dem Markte steht eine Statue Friedrich Wil- helms I. Auf jenem Berge ist den 1813—14 gefallenen Pommern ein Denkmal errichtet. — Stolpe, am Flusse gleichen Namens, mit 13,920 Einw., hat einigen Seehandel vermittelst des Hafens Stolpmünde an der Ost- see. — Unter den kleineren Städten in der Nähe der Ostsee sind zu mer- ken: Treptow, an der Rega, mit 7080 Einw., und Rügenwalde, an der Wipper, mit 5556 Einw., wegen seiner geräucherten Aale und Gänse bekannt. — Neustettin, 6220 Einw., Dramburg, Schievelbein, Belgard imd Lauen bürg sind Städte zwischen 5000 und 6000 Einw. In dem ehemals schwedischen Vorpommern bemerken wir: Greifswald, am schiffbaren Rick, 1 St. von der See, mit 17,540 Einw. und einer 1456 gestifteten, sehr reichlich begründeten, nur schwach besuchten Universität, mit welcher die ‘/4 M. entfernte landwirth- schaftliche Akademie zu E l d en a verbunden ist. Eine kleine Saline liefert etwa 12,000 Etnr. Salz jährlich. Die allen Wälle der Stadt sind in Spaziergänge verwandelt. Der Ort treibt etwas Seehandel; weit bedeutender ist der von Stralsund, an der Meerenge Göllen, welche sie von der Insel Rügen trennt; von Landseen und Morästen umgeben, war sie lange Zeit eine bedeutende Festung, an welcher selbst Wallenstein scheiterte. Ihre größtentheils zerstörten Werke werden wieder ausgebessert. Wallenstein be- lagerte sie vergebens, und hier fand Schill seinen Heldentod. Die Fabriken sind ziemlich bedeutend; sie hat 176 Schiffe, 22,312 Lasten. Dampfschiffe gehen von hier nach Jstad in Schweden. Sie hat eine auf dem Rath- hanse befindliche Bibliothek und Kunstsammlung und zählt 26,700 Einw. Auch ein Marinedepot und eine Navigationsschule. Die Insel Rügen, die „Perle der Ostsee", 17ys □Ük. groß, mit 47,200 Einw., gehört zu den merkwürdigsten Gegenden Deutschlands. Wahr- scheinlich war sie im höchsten Alterthume ein Sitz des Hertha- Dienstes. Sie hat eine äußerst sonderbare Gestalt, indem ein langer Meer- busen, das Binnenwasser, sich ins Land drängt und so mehrere Halb- inseln und Landzungen bildet. Im östlichen Theile ist sie bergig; auf der nordöstlichen Halbinsel Jasmund befindet sich das 410' hohe Kreide-Vor- gebirge Stubbenkammer, dessen höchster Punkt jetzt der Königs- oder Friedrich-Wilhelms-Stuhl heißt, von einem Buchenwald, die Stubbenitz, umgeben; in diesem befindet sich in einer bedeutenden Vertiestmg der soge- nannte Schwarze See, mit dem Burgwall. Dieser See, auch „Hertha- See" genannt, hat nichts mit der vom Dienste der Hertha handelnden Stelle in der Germania des Tacitus zu schaffen, sondern diese Benennung

9. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 354

1869 - Braunschweig : Schwetschke
354 A. Europa. lichen Tirol vertrieben. Nach den Schlachten bei Regensburg drangen zwar die Feinde wieder ein, wurden aber bei Innsbruck geschlagen und wieder vertrieben. Die unglückliche Schlacht bei Wagram führte im Juli einen Waffenstillstand herbei, nach welchem die Oesterreicher Tirol räumen muß ten, und Baiern und Franzosen drangen aufs Neue vor; aber aufs Neue wurden sie von den sich selbst überlassenen Tirolern wieder am Jselberge bei Innsbruck geschlagen und zum Rückzüge genöthigt. Hofer war nun der allgemein anerkannte Anführer. Als aber der Wiener Friede, 14. Oct., der ungeheuren feindlichen Uebermacht freien Spielraum gab, unterwarf sich auch Tirol im November. Neue Unruhen, zu welchen falsche Nachrichten den muthigen Hofer verleitet hatten, zwangen ihn, sich einige Monate in einer abgelegenen Alpenhütte zu verbergen, bis er endlich durch ten Lerratb eines persönlichen Feindes von den Franzosen ergriffen, nach Mantua ge- bracht und nicht durch das in seiner Meinung getheilte Kriegsgericht fran- zösischer Offiziere, sondern auf ausdrücklichen Befehl Napoleons aus Mai- land am 20. Februar 1810 erschossen ward. Das Land wurde nun zwi- schen Baiern, Italien und Jllyrien getheilt und unnatürlich zerrissen, bis die Jahre 1813 und 1814 es seinen alten Herrschern mid dem Volke seine alte Verfassung wiedergaben. — Im nördlichen Theile liegen: Innsbruck (0(3ni pons, 1750' h.) am Inn, über welchen eine schöne Brücke führt, die der Stadt den Namen gab und 1809 Schauplatz furchtbarer Kämpfe war. Sie hat 14,230 gewerbfleißige und nicht unbe- trächtlichen Handel treibende Einwohner und liegt in überaus malerischer, von Riesengipfeln (Groß-Solstein 9370') umragter Ebene; die schöneren Vorstädte machen um so größeren Eindruck, je kleiner und alterthümlicher die in halb italienischem Geschmacke gebaute eigentliche Stadt ist. Von den 2 Schlössern ist das neuere von Maximilian 1. erbaut. Sehenswurdig sind: die Hoskirche mit einem überaus prachtvollen Denkmale Maximilians!., von 28 kolossalen Broncestatuen (Löffler und Godl 1513) umgeben und mit herrlichen Marmorbasreliefs von Kolm aus Mecheln (1566) geziert; in derselben ist auch die „silberne Capelle" mit dem marmornen Grabmal des Erzherzogs Ferdinand und seiner Gemahlin, der schönen Philippine Welser aus Augsburg. Dieser Capelle gegenüber steht seit 1834 die Marmorstatue Andreas Hofers, dessen Gebeine auch hierher gebracht worden sind; sie stellt ihn in Tirolertracht, mit aufgerollter Fahne in der Hand, dar. Die ladtpfarrkirche, das Landhaus, das Kanzleigebäude, mit dem „goldenen Dachet", die Triumphpforte in der Neustadt u. s. w. 1672 ward hier eine Universität gestiftet, welche 1782 in ein Lhceum verwandelt, 1792 wieder hergestellt, 1810 jedoch abermals aufgehoben lind 1826 wieder zu einer Universität mit einer philosophischen und einer juristischen Facultät erhoben worden ist. Innsbruck hat ein 1832 gegründetes naturhistorisches Museum Ferdinandeum, welches auch zahlreiche andere Sehenswürdig- keiten enthält. > 2 Meile von Innsbruck liegt das schöne, durch seine vom Erzherzoge Ferdinand im 16. Jahrhundert angelegte, 1806 nach Wien ge flüchtete, aber wieder dahin zurückgebrachte Sammlung berühmte schloß Ambras. — Hall, 1 Meile unterhalb Innsbruck, wo der Inn schiffbar wird, mir 4330 Einw., mit Speckbachers Grabmal und einer großen^Sa- line, welche die aus dem über 2 St. entfernten Salzberge kommende Soole

10. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 358

1869 - Braunschweig : Schwetschke
358 A. Europa. Geschichte. Böhmens geschichtliche Erinnerungen beginnen mit den Nachrichten über den Hercvnischen Wald und dessen alte Bewohner eeltischen und deutschen Stam- mes. Nach den unstät lebenden Bojen (daher Bojerheimath) und Mar- komannen tauchen aus dem grauen Nebel der Vorzeit die Burgen Wvffehrad, als ältester Sitz der böhmischen Fürsten, Prag Libussas und Przemhsls bald nachher im dichten Urwald erbautes Schloß und Dewin. Der vom Pfluge auf den Thron berufene Gemahl der weisen Libussa wurde Stamm vater einer langen Reihe von Herzögen, welche erst im 14. Jahrhundert erlosch, nachdem sie den Königstitel erworben, Mähren und Schlesien unter ihre Herrschaft gebracht, aber stets mehr oder weniger in Verbindung und Abhängigkeit vom deutschen Reiche gestanden. Der mächtigste von ihnen, Przemysl Ottokar, hatte während des großen Interregnums in Deutschland sogar Oesterreich, Kärnten und Steiermark erworben, mußte aber diese Provinzen den siegreichen Waffen Rudolphs von Habsbnrg wieder abtreten und büßte seinen Widerstand mit dem Leben in der Schlackt im March felde bei Wien, 1278. Als sein Geschlecht mit Wenzel Iii., ermordet 1306, ausstarb, erwählten die Stände Johann von Luxemburg, den Gemahl der Schwester ihres letzten Königs, und unter dessen Sohn Kaiser Karl Iv. blühte Böhmen empor; er war der Stifter der Universität Prag. Unter seinem Sohne Wenzel brachen die ersten hnssitischen Unruhen ans, und als Huß zu Konstanz (Kostnitz) verbrannt worden war, brach ans diesem Grunde und ans manchen anderen der Hussitenkrieg aus, welcher Böhmen und die benachbarten Länder ärger heimsuchte, als es der doppelt so lang dauernde dreißigjährige that, im Lande selbst aber zahllose Blüthen knickte. Nachdem Ziska, ihr gewaltigster Führer, schon 1424 gestorben, die beiden Procope zehn Jahre später gefallen und furchtbare Parteikämpfe unter ihnen selbst ausgebrochen waren, erlangte endlich Sigmund die schwer erkämpfte Krone, sie bald darauf seinem Schwiegersöhne Albrecht V. überlassend und damit einen Habsburger zum Erben einsetzend. Auch dieser starb für Deutsch- lands Wohl und seine Pläne viel zu früh und für seinen unmündigen Sohn Ladislav führte der kräftige Georg Podiebrad anfänglich als Reichsverweser und nach dem Tode Ladislavs als König die Regierung. Nach Podiebrads Tede ward Wladislav König von Polen und Ungarn, und nach ibm sein ohn Ludwig in Böhmen erwählt: als dieser aber in der Schlacht von Mohacz wider die Türken 1526 geblieben, kam Böhmen wieder an das Haus Oesterreich. Die nie ganz ausgerotteten hnssitischen Lehren fanden neue Anhänger und neues Leben durch die Reformation, und das führte endlich den 30jährigen Krieg herbei. Die Böhmen verweigerten, nach dem Tode Matthias, seinem Vetter Ferdinand Ii. von Oesterreich den Gehorsam und wählten den unglücklichen und untauglichen Kurfürsten von der Pfalz Friedrich V. zu ihrem Könige; allein die Schlacht am Weißen Berge, 1620, w / Vrf f w .y w während welcher Friedrich in Prag tafelte, vernichtete alle Hoffnungen sei ner Anhänger. Seitdem hat Böhmen alle Schicksale der österreichischen Monarchie getheilt. Prag, die Hauptstadt des Königreichs, liegt unter 50° 5' 18" n. Br.
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